Ausflug ins Mittelalter – Geschichtskurs BG23 im Northeimer Museum

„Interessant fand ich die Geschichte von Northeim und wie die Stadt früher ausgesehen hat“,  beschreibt Claire Sadryna, Schülerin des Northeim Beruflichen Gymnasium Wirtschaft, ihre Erlebnisse bei einem Besuch des städtischen Museums Northeim mit ihrem Geschichtskurs: „Neu war für mich war, dass es in Northeim ein Kloster gab.“ Das Klosters St. Blasien war um 1100 auf Veranlassung des Grafen Otto von Northeim (gest. 1083) in Sichtweite des heutigen Museums erbaut wurde. Dass ein Museum nicht langweilig ist, sondern ein Lernort für viele neue Eindrücke und Erkenntnisse, sieht auch Leon Eggers so: „Ich fand den Ausflug ins Museum ziemlich gut gelungen, da man so auch mal etwas mehr über seine Heimat kennengelernt hat.“ Sein Mitschüler Jan Jäger ergänzt: „Der Museumsbesuch hat mir Spaß gemacht und ich war erstaunt, wie interessant es doch für mich war. Mir hat außerdem gut gefallen, wie altersangemessen unser Museumsführer uns alles berichtet hat.“

Da der Geschichtskurs gerade die Welt des ausgehenden Mittelalters als Achsenzeit  thematisiert, die von einem tiefgreifenden Wandel in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft gekennzeichnet war und die bis heute nachwirkt, lag ein Schwerpunkt der Führung durch Museumsleiter Dr. Stefan Teuber auf Northeim im Mittelalter. Wie Yannic Siemann waren auch andere Schüler überrascht, dass Northeim eine sehr alte, weit zurückreichende Geschichte aufweist und nie geplündert wurde. Nachweisbar ist eine Siedlung aus vorchristlicher Zeit und ein fränkischer Herrenhof.

„Für mich war am interessantesten“, meint Jan Jäger, „wie standhaft Northeim sich im 30-jährigen Krieg gegen den Feldherren Tilly verteidigt hat und standhaft geblieben ist – und das trotz der niedrigen Einwohnerzahl.“ Graf Tilly, der die kaiserlichen Truppen der katholischen Liga anführte, belagerte das protestantische Northeim von 1626 bis 1627 über 10 Monate lang, bis die Northeimer Bürger durch geschickte Verhandlungen erreichten, dass die Stadt nicht verwüstet wurde.  Für Lukas Silfverberg war in diesem Zusammenhang ein weiterer Aspekt von Bedeutung: „Ich stamme aus Schweden und ich mag es, Fakten über mein Land zu erfahren, da ich Schweden sehr vermisse. Und daher bin ich überrascht darüber, dass ca. 200 Mann aus Schweden in Northeim während des 30-jährige Krieges für kurze Zeit stationiert waren.“

Auch der sensationelle Münzfund aus dem Jahre 1991, der einen Tonkrug mit zahlreichen mittelalterlichen Münzen beinhaltete und sich schnell mit über 17.000 mittelalterlichen Silbermünzen und zwei Silberbarren als der größte erhaltene Münzschatz in Norddeutschland herausgestellt hatte, wurde im Museumskeller aufgesucht. Hier erhielt die Schülergruppe Hintergrundinformationen zur mittelalterliche Geldherstellung und zur Wirtschaftsregion des südlichen Niedersachsen.

Abschließend erhielten die Wirtschaftsgymnasiasten noch einen Einblick in die derzeitige Sonderausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“ und wie sie den Artikel 3 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz brachten.