Stets den Fortschritt im Blick – Wir verabschieden unseren Schulleiter OStD Dirk Kowallick

„Es spielt keine Rolle, wie langsam man geht, solange man nicht aufhört“. Dieses Zitat von Konfuzius hat sich unser zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand wechselnde Schulleiter Dirk Kowallick bei seiner täglichen Arbeit während seines aktiven Dienstes zum Leitsatz gemacht. Nun wurde er in einer Feierstunde, untermalt mit musikalischer Begleitung durch Lala Rudolph am Piano, kurz vor den Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet.

Knapp dreizehn Jahre leitete er die Schule und hat dabei viele Projekte begleitet, Innovationen auf den Weg gebracht und wichtige Bereiche ausgebaut sowie gestärkt: Ganz besonders lag ihm als ehemaligem Fachleiter in der Lehrerausbildung die Verbesserung der Unterrichtsqualität am Herzen. Außerdem setzte er sich stark für die internationale Ausrichtung unserer Schule in allen Schulformen ein, was uns die sehr seltene Ernennung zur Schule mit internationaler Ausrichtung einbrachte. Er schärfte das Schulprofil als Referenzschule für Schülerunternehmen und sorgte dafür, dass die Schule als Ausbildungsschule für Universität und Studienseminar zahlreiche angehende Lehrerinnen und Lehrer begleitete. Unter ihm implementierten wir neue Schulformen, die auch für die Landkreisentwicklung bedeutsam sind, z. B. die Fachschule Betriebswirtschaft oder die Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/-in im Verkauf sowie den Europa- und Chinakaufmann/kauffrau.

Besondere Ereignisse während seiner aktiven Dienstzeit als unser Schulleiter waren die Flüchtlingskrisen 2017 sowie die aktuelle Situation sowie die Corona-Pandemie. Auf diese Ereignisse reagierte er schnell durch das Einrichten besonderer Beschulungsangebote zum Erlernen der deutschen Sprache und zur Förderung der Integration sowie durch die Organisation eines effizienten und qualitativ guten Distanzlernkonzept, auf das Kowallick besonders stolz ist. „Dies alles ist natürlich nur durch die engagierten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung möglich geworden. Unser Kollegium ist besonders innovativ und erfolgreich, gerade wenn hohe Freiheitsgrade eingeräumt werden“. Ein weiterer Aspekt, der ihm auch immer wieder positiv aufgefallen sei, war der sehr wertschätzende Umgang des Kollegiums und der Verwaltungsmitarbeitenden mit den Schülerinnen und Schülern, berichtete Dirk Kowallick lobend.

Unterrichtlich blieb der 1958 geborene Kowallick stets seinen Schwerpunkten treu. Bereits im Studium in Göttingen legte er dafür mit der Wahl des Zweitfaches Sport die Richtung, in die es in Zukunft gehen sollte. Der leidenschaftliche Läufer und Fahrradfahrer unterrichte bis zum Ende seiner Laufbahn in vielen Klassen, aber mit besonderer Freude angehende Bankkaufleute und Abiturienten im Unterrichtsfach Sport. „No sports“, so unser stellvertretender Schulleiter Peter Beushausen, habe es im Sportunterricht von Dirk Kowallick nicht gegeben und machte ihm viele interessante Vorschläge für sportliche Aktivitäten im Ruhestand.  

Als Vertreter des Landkreises sprach Erster Kreisrat Jörg Richert Dirk Kowallick im Namen des Landkreises seinen großen Dank für sein langjähriges Engagement an der BBS 1 Northeim Europa-Schule aus. „Sie haben ohne Frage große Fußstapfen hinterlassen. Diese Schule ist ein Ort, in dem die Schülerinnen und Schüler nicht nur Fachliches, sondern Persönliches und Berufliches vermittelt bekommen“. Besonders lobte er die Internationalisierung auch in Richtung China, welche Alleinstellungsmerkmal unserer Schule sei und durch Kowallick stets unterstützt worden sei. 

Anschließend nahm Dirk Kowallick von Stefan Beckermann, Leitender Regierungsschuldirektor und Dezernent des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung, Braunschweig, seine Entlassungsurkunde entgegen. Beckermann bezog sich in seine Rede dabei auf ein eingangs von Kowallick gewähltes Zitat von Friedrich Wilhelm Nietzsche: „Hast du an etwas große Freude gehabt, dann nimm Abschied! Nie kommt es zum zweiten Male“. Dabei betonte er, dass Kowallicks Abschied für die Schulgemeinschaft letztlich viel zu früh komme. In seiner Rede zeigte er den stets stringenten Werdegang des Oberstudiendirektors vom Start seiner Ausbildung bis hin zu seiner letzten Station in Northeim auf. Dabei haben für den scheidenden Schulleiter seine Schülerinnen und Schüler, ihre berufliche Qualifikation sowie die Frage „Was kann ich tun, um diese zu unterstützen?“ im Vordergrund seines Handelns gestanden. Dies werde durch vielen berufliche Fortbildungsmaßnahmen Kowallicks, seine Tätigkeit als Fachleiter sowie seiner Dezernententätigkeit an der Landesschulbehörde deutlich.

Eine weitere Laudatio war von Ines Puschmann, Schulleiterin der Nachbarschule BBS 2, zu hören. Sie stellte in ihrer Rede die besonders positive Zusammenarbeit und Kooperation mit ihrem Schulleiterkollegen Dirk Kowallick heraus und beschrieb ihn als „Brückenbauer“ und sehr empathischen Menschen, der sie bei ihrer eigenen Einarbeitung sehr unterstützt habe: „Eine gute Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg“.

Für den Schulvorstand und den Beirat der Schule sprach Stefanie von Lingen, Superintendentin des Kirchenkreises Leine-Solling. Sie bezog sich in ihrer Rede auf Kowallicks 13 Jahre an der BBS 1 und assoziierte damit die dreizehn in der Bibel benannten guten Eigenschaften. Übertragen auf die Schule könne man das bildlich in unterschiedlichen Bildungsräumen erkennen, die sie in der BBS 1 Northeim sehen könne – beispielsweise einen für die Inklusion, einen für Teamarbeit, Kollegialität oder zeitgerechte Methoden. Sie verabschiedete sich mit Psalm 31,9: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – das wünsche ich Ihnen für den neuen Weg, Sie dürfen die BBS 1 nun hinter sich lassen und in dem guten Gedanken gehen, dass andere auf das aufbauen, was sie hinterlassen haben“.

Neben der Sportfachgruppe sowie der Vorsitzenden des Personalrates, Thekla Emmermann, wünschte auch unsere gesamte erweiterte Schulleitung mit vielen schönen Erinnerungen aus der vergangenen Zeit, aber auch Anekdoten zu aussichtsreichen Perspektiven für einen aktiven und glücklichen Ruhestand alles Gute für die Zukunft.

Für die Zeit seines Ruhestandes freut sich Dirk Kowallick besonders auf viele Reisen; er möchte verstärkt Sport treiben, sich künftig ehrenamtlich engagieren und vor allem mehr Zeit mit seinen Enkeln verbringen.